Hypnose kennt eigentlich jeder. Aber ganz genau kann man es sich doch nicht erklären, wie auch beim Gedankenlesen. Und da ich immer wieder gefragt werde „Goran, was passiert bei der Hypnose eigentlich genau?“, versuche ich als Mentalmagier hier mal eine Erläuterung der Hypnose und ihrer verschiedenen Formen und Einsatzgebiete:
Laut Wörterbuch ist Hypnose ein „künstlicher Schlaf, charakterisiert durch erhöhte Wahrnehmung und Konzentration“. Das Wort stammt vom griechischen „hýpnos“, dem Schlaf ab und wird oft auch als „partieller Schlaf in Verbindung mit einem veränderten Bewusstseinszustand“ beschrieben.
Klingt erstmal nicht sehr spannend bzw. sogar eher beängstigend. Entscheidend ist aber, dass unter Hypnose zwei Dinge ganz stark erhöht sind: die Ansprechbarkeit des Unterbewusstseins und die Konzentration auf eine bestimmte Sache. Gleichzeitig ist die Kritikfähigkeit des Bewusstseins reduziert.
Und genau das öffnet sowohl den Anwendern medizinischer Hypnose als auch der Show-Hypnose in der Magie Tür und Tor. Aber eins nach dem anderen; zuerst
Die versprochene Hypnose-Übersicht:
1. Hypnocoaching
Hier wird mit Menschen gearbeitet, die keine therapeutische oder klinische Indikation (also ein „echtes“ Problem) haben. Klassische Anwendungen sind Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion oder Förderung des Selbstbewusstseins und Blockadenabbau. Ziel ist, die Gesundheit zu schützen und gesunde Persönlichkeitsanteile zu stärken.
2. Hypnotherapie
Wer sogenannte „klinisch relevante Symptome“ hat; also Ängste oder Phobien, Depressionen oder Neurosen, Panikattacken oder andere psychosomatischen Erkrankungen, dem kann die Arbeit an den tiefsten Seelenschichten helfen – und zwar ausschließlich mit Hypnotherapeuten mit therapeutischer Zulassung.
3. Showhypnose
Endlich kommen Magier wie ich zu Wort: Dadurch, dass wir die unterhaltsamen, aufregenden und oft erheiternden Aspekte der Hypnose nutzen, sorgen wir damit auch selbst für viele Missverständnisse und Mythen, die sich hartnäckig bis heute halten. Heute räume ich für Euch damit auf!
„Ist man unter Hypnose willenlos?“ Aber nie im Leben! Selbst unser Unbewusstes hat eine tiefe innere Einstellung und Werte, die uns über alles gehen. Suggestionen, die dieser inneren Einstellung widersprechen, nimmt unser Unterbewusstsein nicht an oder passt sie den eigenen Werten an. Auch ich brauche Euer Vertrauen, damit die Show funktioniert!
„Verrate ich in Hypnose ungewollt Geheimnisse?“ Tatsächlich muss ich – fast schon geschäftsschädigend – gestehen, dass jeder Mensch selbst entscheidet, was er preisgibt. Auch in Trance können wir genauso gut „schummeln“ wie im Wachzustand.
„Ist Hypnose so etwas wie Bewusstlosigkeit?“ Keine Angst: Auch in Trance ist Ihnen zu jeder Zeit voll bewusst, was gerade abläuft. In der Hypnose übernimmt bloß Ihr Unterbewusstsein die Führung – und da kommen oft die ausgefallensten Ideen und Antworten heraus.
„Kann man in der Hypnose stecken bleiben?“ Nein! Der angenehme Zustand tiefer Entspannung mag sich noch so gut und intensiv anfühlen; selbst wenn der Hypnotiseur einfach wegginge, schläft man schlimmstenfalls ein und wacht erfrischt wieder auf.
„Mich kann man gar nicht hypnotisieren!“ Wenn Sie das sagen, dann haben Sie sicher Recht. Denn wenn Sie mit dieser Einstellung in meine Show kommen, fehlt der so genannte „Rapport“ zwischen uns und ich werden bei Ihnen nicht viel ausrichten können. Andererseits bewirkt alleine die Fixierung des Bildschirms mit den Augen beim allabendlichen Fernsehen, dass wir in eine leichte Trance gehen und unser Unterbewusstsein erhöht ansprechbar ist. Die Frage ist, ob diese Suggestionen, die wir uns da tagtäglich reinziehen, dem Unterbewusstsein mehr nützen als eine entspannende und lustige Showhypnose bei mir als Zauberer…
Hypnose – Technik mit Tradition
Über 3000 Jahre alte Überlieferungen zeigen, dass Hypnose zu den ältesten Therapieformen überhaupt gehört. Was viele gar nicht wissen: Jeder von uns erlebt jeden Tag mehrere Phasen der Hypnose, etwa beim Versinken in ein spannendes Buch, kurz vor dem Einschlafen oder bei Tagträumen. Die moderne Wissenschaft akzeptiert die seit dem Altertum bekannte Hypnose seit 1770 als ein von magisch-religiösem Hintergrund gelöstes Phänomen. Franz Anton Mesmer experimentierte mit Magneten, die er Patienten auflegte. Daher nannte man den Vorgang des Hypnotisierens lange auch „Mesmerisieren“ – ein Ausdruck, der selbst im zeitgenössischen Englisch noch existiert: to mesmerize = hypnotisieren.